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Seit Wochen wird der im Sommer stattfindende Wechsel von Alexander Nübel von Schalke 04 zum deutschen Meister FC Bayern München diskutiert und darüber spekuliert, welche Gründe Nübel bewogen haben, diesen Schritt zu wagen, obwohl mit Nationaltorhüter Manuel Neuer ein Schlussmann im Bayern-Tor steht, der sich aktuell wieder in weltmeisterlicher Form befindet und dessen Bereitschaft, dem jungen Konkurrenten freiwillig Einsatzzeiten zu gewähren, äußerst gering ist. In einem Interview mit dem Fußballmagazin „11Freunde“ brachte Nübel-Berater Stefan Backs erstmals etwas Licht in die Hintergründe des Wechsels.

Wechsel ins Ausland war keine Option

In den Medien war immer wieder auch das Interesse ausländischer Vereine an der Verpflichtung Nübels kolportiert worden. Stefan Backs stellte im Interview klar, dass ein Wechsel ins Ausland für Nübel keine Alternative gewesen sei. Die Gründe dafür benannte der Berater auch: „Eine Umstellung auf einen neuen Verein ist schon ein großer Schritt. Ein neues Land, eine neue Sprache und eine neue Kultur – das wäre zu viel gewesen.“

Nach Backs Aussagen hörte sich der 23-jährige Schalke-Keeper letztendlich die Angebote von drei Vereinen an. Für ihn war aber relativ bald klar, dass es „auf Schalke und Bayern hinauslief, auch wenn es noch andere deutsche Interessenten gab“. Wer die anderen Interessen aus der Bundesliga waren, ließ Backs offen. Auch äußerte er sich nicht zu der Nachfrage, ob Borussia Dortmund zu den möglichen Interessenten gehörte.

Nübels Berater verriet auch, dass es das erste Interesse der Bayern bereits 2018 gegeben habe. „Im Februar 2019 kam dann die erste Anfrage“. Die Verpflichtung Nübels mit einer Vertragsdauer von fünf Jahren gaben die Münchener dann Anfang Januar bekannt.

Nübel will Neuer mittelfristig verdrängen

Auf die Frage nach möglichen Einsatzgarantien beim FC Bayern wollte sich der Berater nicht äußern. Klarer formulierte er hingegen das Ziel des ehemaligen U21-Nationaltorhüters für den Wechsel zu den Bayern: „Alex will Manuel Neuer mittelfristig verdrängen. Wenn ich zu den Bayern wechsle, muss ich mich da durchsetzen wollen. Alex kann im Training und in den Einsätzen viel lernen. Wenn ich also ein großer Torhüter werden will und dann nicht einen 35- oder 36-jährigen Torwart attackiere, dann habe ich es auch nicht verdient.“

Hat Schalke zu spät reagiert?

Deutlicher wurde Stefan Backs bei der Rolle des FC Schalke 04 in diesem Vertragspoker. Er zeigte sich darüber verwundert, warum der damalige Schalker Manager Christian Heidel nicht schon frühzeitig den Vertrag mit dem talentierten Torhüter verlängerte. „Ich habe zwei Mal bei ihm angerufen, er hat sich daraufhin nicht zurückgemeldet. Heidel hat in Bezug auf Alex überhaupt nichts unternommen, Ende Februar hat er den Verein verlassen“, sagte Backs. Nübel sei zu diesem Zeitpunkt vor rund einem Jahr dazu bereit gewesen, seinen Vertrag auf Schalke zu verlängern.

Nachdem Alexander einige Jahre ein Schattendasein hinter Ralf Fährmann, der langjährigen Nummer eins auf Schalke, geführt hatte, wuchs das Interesse an dem Torwarttalent sprunghaft, als er Fährmann als Stammtorhüter auf Schalke abgelöste. Bereits zwei Wochen nach dem Wechsel seien bei ihm die ersten Anrufe von „größeren Klubs, auch aus dem Ausland“ eingegangen, verriet Backs und ergänzte: „Bis dahin war Schalke allein auf weiter Flur, doch in dem Moment war für Alex klar: Die anderen Angebote will er sich mal anhören. Zumal von Schalke immer noch kein Zeichen gekommen war.“ So kam letztlich das Ringen des neuen Sportvorstand Jochen Schneider, der Nübel mit einem hoch dotierten Vertrag langfristig an Schalke binden wollte, zu spät. Bis zur Unterzeichnung des Vertrages in München habe Nübel aber nach Aussage von Backs „noch lange mit sich gerungen“.

Blickpunkt

Artur Stopper

Artur Stopper

Mit über 25 Jahren Erfahrung als Torwarttrainer weiß Artur, wie Torhüter ticken. Deshalb bevorzugt er Themen, die die Welt der Torhüter ausmachen: Vereinswechsel, Tiefschläge, Pechsträhnen, Höhenflüge, Emotionen, Ersatzbank, Halbgötter, Erfolge.

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