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Bereits vor einigen Wochen hatte Robin Zentner angedeutet, dass er sich „gut vorstelle könne, länger bei Mainz 05 zu bleiben". Nun hat er diese Überlegung in Taten umgesetzt. Vor dem Heimspiel gegen Arminia Bielefeld verkündete der 1. FSV Mainz 05 die vorzeitige Vertragsverlängerung mit dem 27-jährigen Schlussmann. Der Mainzer Stammkeeper verlängerte seinen ursprünglich noch bis Sommer 2023 datierten Vertrag in Mainz vorzeitig um zwei Jahre bis Sommer 2025.

Abgesehen von einer zweijährigen Ausleihe an Holstein Kiel (2015-2017) spielte Zentner ununterbrochen für die Rheinhessen. Geboren in Rüdesheim am Rhein schloss er sich bereits mit 12 Jahren der Jugendabteilung von Mainz 05 an. Kontakt zum Profiteam hatte er erstmals zur Saison 2014/15, als er als dritter Torhüter in den Profi-Kader aufrückte. Genau zu diesem Zeitpunkt stieg die zweite Mannschaft der Mainzer in der 3. Liga. Eigentlich wäre der Aufstieg eine gute Gelegenheit für den damals 19-Jährigen, Spielpraxis im Profifußball zu sammeln. Aber eine langwierige Meniskusverletzung verhinderte über zwei Monate hinweg Einsätze im B-Team. Zudem war die Position zwischen den Pfosten bereits gut ausgefüllt von Jannik Huth, der aktuell beim Zweitligisten SC Paderborn im Kader steht. Und aus der Jugend wuchs mit Florian Müller ein weiteres Talent nach, der heute Stammtorhüter beim Bundesligisten VfB Stuttgart ist.

Leihgeschäft mit Holstein Kiel

Um Robin Zentner weiterhin Spielpraxis auf hohem Niveau zu geben, wurde er deshalb im August 2015 zunächst für ein Jahr an den damaligen Drittligisten Holstein Kiel verliehen. Die Störche reagierten mit Zentners Ausleihe auf die Verletzung von Stammkeeper Kenneth Kronholm, der sich einen Kreuzbandriss zugezogen hatte. Im Wechselspiel mit Kronholm, der in der Saison 2014/15 zum besten Torhüter der 3. Liga gewählt worden war, konnte sich der junge Keeper gut entwickeln. Deshalb wurde das Leihgeschäft auch für die Saison 2016/17 verlängert. Insgesamt 26-mal kam Zentner in der 3. Liga für Holstein Kiel zum Einsatz.

Rückkehr nach Mainz

Zur Saison 2017/18 kehrte er zu Mainz 05 zurück und absolvierte im Oktober 2017 sein erstes Pflichtspiel für die erste Mannschaft. Nun begann für ihn eine Zeit, in der er sich im Wechsel mit Florian Müller um die Position als Nummer eins duellierte. Zu Beginn der Hinrunde der Saison 2019/20 schien er sich gegenüber seinem Konkurrenten durchgesetzt zu haben. Doch im März 2020 ereilte ihn ein weiterer Rückschlag. Während der Bundesligapartie gegen Fortuna Düsseldorf zog er sich ohne Gegnereinwirkung einen Anriss des hinteren Kreuzbands im rechten Knie zu und fiel für den Rest der Saison aus. Eine lange Verletzungspause, in der sich Müller wieder als Stammkeeper festsetzte. Erst am 17.September 2020 gab er nach halbjähriger Abstinenz sein Bundesliga-Comeback für die Landeshauptstädter. Nachdem Zentner bereits zu Beginn der Saison 2020/21 vom damaligen Cheftrainer Achim Beierlorzer und Torwarttrainer Stephan Kuhnert zur neuen Nummer eins bestimmt worden war, kam für Müller der Zeitpunkt, den Verein zu verlassen, da

er den Kampf um die Nummer eins gegen Zentner verloren hatte. Deshalb nahm er Mitte September 2020 das Angebot des Bundesliga-Rivalen SC Freiburg an, den nominellen Stammtorhüter Mark Flekken, der sich im Pokalspiel gegen SV Waldhof Mannheim eine Ellenbogen-Verletzung zugezogen hatte und sechs Monate ausfiel, auf Leihbasis bis Saisonende ins Breisgau zu ersetzen. Damit war in Mainz die Bahn frei für Robin Zentner. Seither gab er die Position der Nummer eins zwischen den Pfosten des Bundesligisten 05 nicht mehr ab und entwickelte sich zum großen Rückhalt.

Neuer Vertrag bis 2025

Dass Zentner nun seinen Vertrag in Mainz vorzeitig bis 2025 verlängert hat, ist nur folgerichtig. Nach 16 Jahren am Bruchweg hat er seine sportliche Heimat in Mainz gefunden. Er musste deshalb „nicht lange überlegen“, als der Verein mit der Vertragsverlängerung auf ich zukam. „Mit Christian Heidel, Martin Schmidt, Bo Svensson und Stephan Kuhnert sind Menschen in der sportlichen Leitung und Trainingsgestaltung verantwortlich, die den Verein auf seinem eigenen, typischen Mainzer Weg nach vorne bringen und uns die Grundlage für sportlichen Erfolg ermöglichen. Darüber hinaus werde ich hier auch was meine persönliche Entwicklung angeht optimal gefördert“, äußerte sich Zentner zu den Gründen seiner Vertragsverlängerung.

"Er ist das Aushängeschild unserer herausragenden Torhüterausbildung von der Jugend bis zu den Profis", lobte 05-Sportdirektor Martin Schmidt den Schlussmann in der Mainzer Vollzugsmeldung in höchsten Tönen. "Er hat sein Torwartspiel in den vergangenen Jahren immer weiterentwickelt und steht sowohl sportlich als auch charakterlich sinnbildlich für all das, was Mainz 05 ausmacht." Mit seiner "geradlinigen, verantwortungsbewussten Art" sei Zentner "ein echter Leader". Dass Zentner inzwischen zum Führungsspieler gereift ist, verdeutlicht die Entscheidung von Cheftrainer Bo Svensson im vergangenen Herbst, ihm die Rolle als stellvertretender Kapitän anzuvertrauen.

Ein Aushängeschild ist etwas, mit dem Reklame gemacht, um Vertrauen geworben wird. Zentner steht sinnbildlich für den Mainzer Weg. Sein Beispiel verdeutlicht die Arbeit innerhalb des Klubs: Talente aufbauen, ihnen die Zeit und das Vertrauen geben, sich sportlich zu entwickeln und zu Persönlichkeiten zu reifen. Besonders im Torwartbereich wird dieser Weg seit Jahren konsequent beschritten. Alle Torhüter in aktuellen Bundesligakader (Zentner, Dahmen, Rieß) wurden über Jahre im eigenen Verein ausgebildet. Diese Tatsache ist einzigartig im bezahlten Fußball und verdient große Anerkennung für die Arbeit von Sven Hoffmeister, dem Chef-Torwarttrainer im Nachwuchsleistungszentrum und der zweiten Mannschaft von Mainz 05, sowie dem Mainzer Ur-Gestein Stefan Kuhnert, der seit 1998 die Mainzer Profi-Torhüter zu hervorragenden Torhütern formt. Insofern ist Robin Zentner wirklich ein großartiges Beispiel und Aushängeschild für die herausragende Torhüterausbildung von der Jugend bis zu den Profis bei Mainz 05.

Blickpunkt Robin Zentner1. Bundesliga1. FSV Mainz 05

Artur Stopper

Artur Stopper

Mit über 25 Jahren Erfahrung als Torwarttrainer weiß Artur, wie Torhüter ticken. Deshalb bevorzugt er Themen, die die Welt der Torhüter ausmachen: Vereinswechsel, Tiefschläge, Pechsträhnen, Höhenflüge, Emotionen, Ersatzbank, Halbgötter, Erfolge.

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