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Im modernen Torwartspiel geht es schon lange nicht mehr nur um die Torverhinderung. Ganz im Gegenteil: In dreiviertel aller Aktionen in einem Spiel ist der Torhüter bei Offensivaktionen gefordert, entweder als Mitspieler oder Spieleröffner. Deshalb muss ein Torhüter heutzutage verschiedene Varianten der Spieleröffnung beherrschen.

Konter schnell einleiten

Sobald der Torhüter im Spiel den Ball gesichert hat, kann er sofort eine Offensivaktion einleiten. Dafür stehen ihm sowohl Aktionen mit dem Fuß (Boden-, Handabschlag) als auch mit der Hand (Abwurf, Abrollen) zur Verfügung. Er muss schnell das Spielfeld scannen und erfassen, welche Option der Spieleröffnung in der jeweiligen Situation die beste ist. Grundsätzlich muss er eines wissen: Bei der kurzen Spieleröffnung ist die Gefahr, den Ball wieder an den Gegner zu verlieren, deutlich geringer als bei der langen Spieleröffnung. Trotzdem kann die lange Spieleröffnung mit einem Handabschlag in bestimmten Momenten eine gute und sinnvolle Variante sein. Besonders geeignet ist der Handabschlag in Situationen, wenn der Gegner z.B. nach einer Angriffsaktion noch unorganisiert ist. In diesem Fall kann der Torhüter mit einer schnellen Spielfortsetzung einen Konter einleiten und damit die gegnerische Abwehrreihe in Bedrängnis bringen.

Außerdem ist der lange Abstoß ein geeignetes Mittel, wenn eine Mannschaft über einen weiten Abschlag das schnelle Spiel in die Spitze mit der Spekulation auf den zweiten Ball bevorzugt.

Dropkick oder Hüftdrehstoß?

Während Torhüter früher vor allem den Dropkick auf der Hand bevorzugten, wählen heute nahezu alle Torhüter im Profibereich den seitlichen Hüftdrehstoß. Er hat gegenüber dem Dropkick entscheidende Vorteile: Bei richtiger Ausführung kann er mit einer relativ flachen Flugkurve gespielt werden im Gegensatz zum Dropkick, der meist eine steilere Flugbahn hat. Für die Feldspieler ist dies von Vorteil, weil sie einen flachen Ball besser verarbeiten können als einen hoch einfliegenden. Weil die Flugbahn des Balls viel flacher als beim traditionellen Abschlag, kann er viel präziser gespielt werden und kommt schneller beim Zielspieler an. Der Hüftdrehstoß eignet sich also im Besonderen für schnelle und zielgenaue Spieleröffnungen.

Ein Nachteil ist aber nicht von der Hand zu weisen. Bei schlechter technischer Ausführung kann der Ball zu flach geraten und von gegnerischen Spielern bereits im Angriffsdrittel abgefangen werden. Das kann erhöhte Torgefahr bedeuten!

Den Hüftdrehstoß beherrschen

Um den Hüftdrehstoß zu erlernen, muss man den Bewegungsablauf kennen. Während beim Dropkick der auf dem Boden aufspringende Ball unmittelbar beim Zurückprallen vom Boden mit dem Voll- oder Außenspann getroffen wird, verläuft der Bewegungsablauf beim Hüftdrehstoß anders, wie wir im folgenden Video mit Fabian Giefer (FC Augsburg, Schalke 04, Fortuna Düsseldorf, Bayer Leverkusen) sehen können:

Phase 1: Ausholbewegung

  • Torhüter steht parallel zum Ball und hält den Ball in beiden Händen.
  • Mit der Auftaktbewegung führt er die linke Schulter und dadurch den Ball mit dem linken und fast gestreckten Arm nach vorne.
  • Gleichzeitig beginnt er die Beinbewegung mit einem Auftaktschritt des rechten Beines. In einem zweiten Schritt wird das linke Bein zum Standbein.
  • Mit dem ersten Schritt wird der Ball in der linken Hand nur leicht angehoben, so dass er fast in der Luft steht.

Phase 2: Schlagposition

  • Der Torhüter schwingt das rechte Bein in einer zügigen und fast waagrechten Bewegung zum leicht fallenden Ball.
  • Der Körper befindet sich in einem Winkel von ca. 45 Grad und bildet in der Schlagposition fast eine Linie vom Fuß bis zum Kopf.
  • Der Torhüter trifft den Ball mit dem oberen Teil des Fußes.
  • Er schwingt das Bein in Richtung Ziel.

Eines muss der Torhüter aber bedenken: Der Abschlag aus der Hand schneidet mit einer Ballverlustquote von ca. 75 Prozent am schlechtesten ab, wie Untersuchungen zeigen. Die Gefahr, den Ball sofort wieder an den Gegner zu verlieren, ist also relativ hoch. Deshalb sollte der Torhüter diese Option der Spieleröffnung wohl überlegt einsetzen.

Torwartspiel

Artur Stopper

Artur Stopper

Mit über 25 Jahren Erfahrung als Torwarttrainer weiß Artur, wie Torhüter ticken. Deshalb bevorzugt er Themen, die die Welt der Torhüter ausmachen: Vereinswechsel, Tiefschläge, Pechsträhnen, Höhenflüge, Emotionen, Ersatzbank, Halbgötter, Erfolge.

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